Burg
Blomendal

Etwa um das Jahr 1250 stand schon einmal eine Blumenthaler Burganlage, aber wegen der ständigen Streitigkeiten mit den Bremern mußte die Burg 1305 abgerissen werden. Ein paar Jahrzehnte später, im Jahr 1354, wurde zwischen Aue und Becke die jetzige Burg gebaut. Historiker nehmen an, das durch den Verkauf von Ländereien das Dorf Blumenthal entstand. Ab 1436 gehörte Blumenthal zu Bremen, wurde später schwedisch, kam dann unter dänische Herrschaft, schließlich mit Bremen zum Königshaus Hannover. Durch den Stader Vergleich von 1741 mußte Bremen die Zugehörigkeit des Dorfes ganz nach Hannover abgeben. Dann kamen die Franzosen, 1866 die Preußen. 1884 wurde Haus Blomendal erstes preußisches Landratsamt, 1939 kam Blumenthal im Zuge der Gebietsreform wieder zu Bremen.

So wie das Läuten der Kirchturmglocke aus der versunkenen Stadt Vineta oder die Geister auf Burg Eltz kehren alle zwei Jahre die Raubritter auf die Burg zurück, um zu sehen, was sich getan hat und – um mit den Untertanen, ganz gleich woher, egal welcher Herkunft und welchen Standes, ein Fest zu feiern, das Burgfest. Diese Tradition wurde wieder aufgegriffen und man feiert in diesem Jahr (2001) schon das 10. Burgfest. Man zieht mit Tanz und Musik durch die Straßen Blumenthals bis hin zum Burghof. Dort wird zwei Tage lang ausgiebig gefeiert. U. a. führen „De Blomendaler“ den Webertanz – er geht nachweislich auf das Jahr 1830 zurück, auf. Das man dazu zahlungskräftige Ehrengäste aussucht, versteht sich von selbst, denn für den Erhalt der Burg wird viel Geld benötigt.

Abschließend bleibt noch zu erwähnen, daß 1983 der damalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnik zum ersten Ritter der Blumenthaler Neuzeit geschlagen wurde. Auch Henning Scherf hatte 1997 das Vergnügen.

Quelle: Rainer Steinbach