U-Boot-Bunker
Valentin

Vom Ort des Schreckens zum „Denkort“

Riesiges Mahnmal mitten in Bremen-Nord: Der U-Bootbunker „Valentin“ zeugt vom Grauen des Nationalsozialismus.

Über 6.000 Menschen ließen ihr Leben beim Bau des Kolosses.Die zunehmenden Luftangriffe veranlassten die Nationalsozialisten zu Beginn der Vierziger Jahre den U-Boot-Bau in große Betonbunker zu verlagern.

Der Bremer Vulkan und die AG Weser sollten als die größten Werften Bremens mit jeweils einem dieser Kolosse ausgestattet werden. Die Decknamen „Hornisse“ und „Valentin“. Hornisse sollte nahe dem AG Weser-Gelände gebaut werden, Valentin musste wegen Platzmangels auf dem Vulkan-Gelände nach Bremen-Farge verlegt werden. Zudem hätte der Bunker bei Bombenangriffen die Wohnviertel Vegesacks gefährdet.Anfang 1943 war Baubeginn in Bremen-Farge. In der Schwaneweder Heide wurden riesige unterirdische Treibstofftanks gegraben, Arbeitslager wurden in Bremen-Nord nahe der Bunkerbaustelle errichtet.

Rund 13000 Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten waren hier untergebracht, die meisten Lager lagen soweit von der Bunkerbaustelle entfernt, dass die Zwangsarbeiter kilometerlange Märsche zurücklegen mussten.Ein Gefangener schildert, dass der Menschenzug früh morgens singend durch die Straßen hat laufen müssen. Trotzdem will die Nordbremer Bevölkerung nichts von den Arbeits- und Konzentrationslagern gewusst haben.

Die Arbeit am Bunker mit seinen fünf bis sieben Meter dicken Betonwänden war beschwerlich und unmenschlich. Auf schmalen Holzbrettern mussten die Arbeiter mit ihren Schubkarren über dem flüssigen Beton balancieren, wer nicht mehr konnte oder zu schwach war, der stürzte in den Beton. Hunderte mussten auf diese Weise ihr Leben lassen.Anfang 1945 sollte der Bunker in Betrieb genommen werden, die alliierten Truppen waren zu diesem Zeitpunkt schon kurz vor Bremen und hatten den Bunker zuvor mehrmals bombadiert, was die Planungen der NS-Bauherren zurückwarf. So wurde der Bunker nie fertiggestellt. Nie verließ ein U-Boot den Farger Bunker, der heute als größter seiner Art weltweit gilt.

Schätzungsweise 6000 Menschen kamen beim zweijährigen Bau des Bunkers ums Leben, zum Vergleich: nur 4000 Bremer Zivilisten starben bei den 173 Bombenangriffen der Aliierten.

Die letzte Ruhe fanden die Zwangsarbeiter auf großen teils anonymen Friedhöfen rund um den Bunker in d er Schwaneweder Heide. Der kleinere AG-Weser-U-Boot-Bunker „Hornisse“ wurde bei den Alliierten Luftangriffen völlig zerstört.

Der Bunker „Valentin“ ist heute ein Mahnmal und erinnert an die Schrecken des Nationalsozialismus wie kein anderes Bauwerk in Bremen-Nord. Teilweise wird der Bunker noch von der Bundeswehr genutzt, darum ist der Betonkoloss auch umgeben von einem hohen Maschendrahtzaun.

Fotos: Bundesarchiv

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